Franklinglas/ Executivglas – Der Ursprung des Bifokalglases

In diesem Beitrag bekommt ihr einen Einblick über den Ursprung des Bifokalglases. Es handelt sich hier um ein Zweistärkenglas das in einem Fern- und Nahteil unterteilt ist.

Zu den Bifokalgläsern oder auch Zweistärkengläsern zählen mittlerweile unterschiedlichste Variantionen. Der Ursprung liegt hier im Franklinglas (von 1784), wobei heute eher das Executivglas üblich ist. Beide Gläser haben eine durchgängige Trennkante und werden nur noch selten eingesetzt.

In der Herstellung gibt es allerdings einen Unterschied zwischen dem Franklin- und dem Executivglas. Das Franklinglas wird aus 2 halbierten Einstärkengläsern hergestellt, die zusammen gekittet werden. Dadurch entsteht hier eine deutlich sichtbare und bemerkbare Trennkante.

Executivgläser dagegen werden aus einem einzigen Glasrohling hergestellt. Hier haben wir auf der Vorderfläche eine sichtbare und fühlbare Trennkante. Auf der Rückfläche ist die Trennkante allerdings nicht fühlbar.

Und wo finden diese Gläser heute noch Anwendung?

Diese Gläser finden oft Anwendung bei der Korrektur von Heterophorien, da hier das Prisma im Fern- und Nahbereich unterschiedlich gewählt werden kann.
Auch für Menschen mit speziellen Anforderungen im Arbeitsalltag ist es eine sehr gute Variante, beispielsweise um einen großen Nahbereich abzudecken. Aber auch für Menschen die viel über Kopf arbeiten kann es sehr hilfreich sein. Der Nahbereich kann im oberen Teil des Glases eingearbeitet werden und der Fernbereich im unteren Teil des Glases.

die verschiedenen Arten von Brillengläsern

In diesem Beitrag geht es um die verschiedenen Arten von Brillengläsern, die wir in der Augenoptik verwenden. Wir unterscheiden zwischen zwei Kategorien:
Einstärken- & Mehrstärkengläsern.

Einstärkengläser

Bei Einstärkengläsern handelt es sich, wie es der Name auch schon verrät, um Gläser mit ein und derselben Stärke. Im gesamten Brillenglas (egal ob oben, unten, links oder rechts) befindet sich dieselbe Dioptrienanzahl.
Diese Brillengläser können für die Ferne oder für die Nähe eingestellt werden.

Mehrstärkengläser

Bei Mehrstärkengläser unterscheiden wir nochmals verschiedene Arten. Hierzu gehören Gleitsichtgläser, Bifokalgläser und Trifokalgläser.

Bei Gleitsichtgläsern handelt es sich um ein Brillenglas, welches die Stärke von der Ferne bis zur Nähe abdeckt. Hier findet man einen langsamen Übergang von der Fernstärke zur Nahstärke, sodass mit diesem Brillenglas alle Entfernungen abgedeckt werden können.
Durch die verschiedenen optischen Wirkungen, die im Brillenglas enthalten sind, kommt es allerdings zu unscharfen Randbereichen.

Bei Bifokalgläsern haben wir ausschließlich die Fernstärke und die Nahstärke. Bei diesen Gläsern handelt es sich “quasi” um ein Einstärkenglas für die Ferne, welches aber ein kleines Fensterchen für die Nahstärke enthält. Diese Gläser gibt es in unterschiedlichsten Varianten (welche ich euch demnächst auf diesem Blog zeigen werde).
Mit diesen Brillengläsern hat man ein optimales Sehen in der Ferne, da hier keine unscharfen Randbereiche vorhanden sind wie beim Gleitsichtglas. Allerdings ist der Nahbereich nur für Entfernungen bis ca. 40 cm ausgelegt, weshalb mit diesem Glas keine Zwischenentfernungen abgedeckt werden.

Anders ist es mit Trifokalgläsern. (Diese Gläser werden mittlerweile immer seltener.) Ein Trifokalglas ist ähnlich wie ein Bifokalglas. Hier finden wir nur ein größeres Nahteil, da dieses nicht nur die Stärke für die Nähe enthält, sondern auch die für den Zwischenbereich. Bei diesen Gläsern ist ein zusätzliches (kleineres) Fenster für den Zwischenbereich direkt über den Lesebereich eingearbeitet.

Zusätzlich gibt es noch sogenannte Bildschirmarbeitsplatzbrillen.
Diese enthalten ebenfalls mehrere Stärken, wie Gleitsichtgläser. Arbeitsplatzgläser werden genau auf den Arbeitsplatz abgestimmt, da hier verschiedene Entfernungen abgedeckt werden sollen. Auch bei diesen Gläsern gibt es unterschiedliche Varianten, die ich euch ebenfalls bald auf diesem Blog erklären werde.

Unsere Rezeptoren: Stäbchen & Zapfen

Zapfen und Stäbchen sind enorm wichtig für uns im Alltag. Dank diesen zwei können wir überhaupt am Tage und in der Nacht sehen. Es handelt sich hier um sogenannte Photorezeptoren.

In diesem Beitrag lernt ihr die Unterschiede dieser beiden Rezeptoren kennen, sowie die Stelle an der sich diese befinden.

Zapfen

Die Zapfen befinden sich hauptsächlich im Punkt des schärfsten Sehens (fovea). Sie sind für das Farbsehen am Tage zuständig, da diese eine gewisse Lichtmenge benötigen.

Stäbchen

Die Stäbchen liegen außerhalb der Fovea und nehmen Hell-Dunkel-Unterschiede wahr. Sie benötigen eine geringere Lichtmenge als die Zapfen um die Informationen an das Gehirn weiterzuleiten.

Wie wirkt sich das auf das Sehen aus?

Beim Dämmerungs- und Nachtsehen werden hauptsächlich die Stäbchen angesprochen. Wir können dadurch kaum Farben wahrnehmen und sehen hier unterschiedliche Grautöne.

Auch hier gibt es wieder 3 verschiedene Fachbegriffe, die ich euch nicht vorenthalten möchte:
skotopisches Sehen, mesopisches Sehen und photopisches Sehen.

skotopisches Sehen
Auch Nachtsehen genannt, ist reines Stäbchensehen. Hier liegt das Empfindlichkeitsmaximum bei 509 nm.

mesopisches Sehen
Ist das sogenannte Dämmerungssehen. Hier schaut man sowohl mit den Stäbchen als auch mit den Zapfen. (bei geringer Helligkeit) Es handelt sich hier um das “Übergangssehen”.

photopisches Sehen
Auch Tagessehen genannt. Hier handelt es sich um reines Zapfensehen. Hier liegt Empfindlichkeitsmaximum bei 555 nm.

Hier findet ihr einmal eine bildliche Darstellung. So könnt ihr sehen wie sich die Rezeptoren genau verteilen.

Die 4 Kunststoffe in der Augenoptik – Acetat, Propionat, Epoxidharz & Polyamid

In dem letzten Beitrag “Grundlagen von Kunststoffen” habe ich bereits die 4 Kunststoffe, die wir in der Augenoptik zur Fassungsherstellung nutzen, kurz genannt.
Diese Kunststoffe werden in Thermoplasten und Duroplasten unterteilt. Welcher dieser Kunststoffe zu welcher Art gehört, erkläre ich euch hier:

Acetat

Art: Thermoplast
Verglasungstemperatur: 80 – 100 °C
(ab ca. 180 °C fängt Acetat an sich zu zersetzen)
Reparatur: durch Kittung (nur mit Acetat kittbar)
Allergierisiko: gering (durch die enthaltenen Weichmacher kann es zu Allergien kommen)

Welche Besonderheiten gibt es beim Acetat?

  • es enthält Weichmacher
  • es nimmt Wasser sehr gut auf, wodurch die Spannung und Formstabilität nachlässt
  • Acetat kann in verschiedenen Verfahren hergestellt werden (z.B. Blockverfahren oder Spritzgussverfahren)
  • meist verwendetes Material zur Herstellung von Kunststoff Fassungen

Propionat

Art: Thermoplast
Verglasungstemperatur: 80 – 115 °C
(ab ca. 150 °C fängt Propionat langsam an zu schmoren, bei ca. 180 °C zersetzt es sich)
Reparatur: durch Kittung (nur mit anderen Propionaten kittbar)
Allergierisiko: gering (durch die enthaltenen Weichmacher kann es zu Allergien kommen, diese haben hier allerdings einen sehr geringen Anteil mit 20%)

Welche Besonderheiten gibt es beim Propionat?

  • es lässt sich gut bearbeiten durch schmirgeln, schleifen und polieren
  • es ist preiswert & ein sehr leichtes Material
  • es ist lichtecht
  • Propionat ist gegenüber Hautschweiß ein sehr beständiger Kunststoff

Epoxidharz

Art: Duroplast
Verglasungstemperatur: 100 – 130 °C
(ab ca. 250 °C zersetzt es sich)
Reparatur: durch Klebung (mit Zweikomponentenkleber oder Sekundenkleber)
Allergierisiko: keins (da in Epoxidharz keine Weichmacher enthalten sind)

Welche Besonderheiten gibt es beim Epoxidharz?

  • es enthält keine Weichmacher
  • Epoxidharz gilt als nahezu unzerstörbar, Fassungen können sich kaum verziehen
  • “Memory Effekt” > erwärmt man Epoxidharz und verformt es, so bleibt es in dieser Form – erwärmt man dieses nochmals kehrt es in seine ursprüngliche Form immer wieder zurück
  • Oberfläche verblasst nicht

Polyamid

Art: Thermoplast
Verglasungstemperatur: 50 – 80 °C
(ab ca. 140 °C zersetzt es sich)
Reparatur: kaum bis gar keine Erfolge (eine Kittung ist hier nicht möglich, Klebungen sind kaum möglich – auch eine spanende Bearbeitung wie feilen & sägen ist kaum möglich)
Allergierisiko: gering (da in Polyamid UV-Absorber enthalten sind)

Welche Besonderheiten gibt es beim Polyamid?

  • wird im Spritzgussverfahren hergestellt
  • die Bügel benötigen eine Metalleinlage um eine bessere Anpassung zu gewährleisten
  • Polyamid wird außerdem für die Herstellung von Nylorfäden genutzt

Grundlagen von Kunststoffen

Dieses Mal geht es um ein Thema aus der Werkstoffkunde. Ihr erfahrt hier die Eigenschaften von Kunststoffen, sowie die verschiedenen Arten in denen es unterteilt wird.

Eigenschaften von Kunststoffen

Generell hat Kunststoff die positive Eigenschaft, ein sehr leichtes Material zu sein. Diese ist durch die geringe Dichte gegeben. Vor allem ist es sehr gut für Leute geeignet die Allergien bei Metallen aufweisen. Zudem ist Kunststoff sehr wandelbar da es sich in verschiedenste Varianten einfärben lässt.
Auch Fassungen lassen sich schnell und vor allem preisgünstig produzieren.

Leider gibt es auch bei Kunststoff einpaar negative Eigenschaften.
Ein Beispiel ist die geringe Beständigkeit gegenüber Lösungsmitteln. Hierzu zählen beispielsweise Hautfette oder Hautschweiß. Da Kunststoff keinen natürlichen Korrosionsschutz aufweist, müssen diese zusätzlich lackiert werden.

Unterteilung in Thermoplasten & Duroplasten

Es gibt verschiedene Kunststoffmaterialien die bei uns in der Augenoptik zur Fassungsherstellung genutzt werden. Wir haben zum einen Acetat, Propionat, Epoxidharz und Polyamid. Diese 4 Kunststoffe werden allerdings in 2 Arten unterteilt:
Thermoplasten und Duroplasten.
Was das genau bedeutet und wie diese sich unterscheiden erfahrt ihr hier:

Thermoplasten
Hier handelt es sich um unvernetzte Fadenmoleküle. Thermoplasten sind innerhalb eines bestimmten Temperaturbereiches biegsam. Sobald das Kunststoff abkühlt, wird es wieder stabil. Thermoplasten lassen sich außerdem kitten (wie das genau funktioniert könnt ihr in diesem Beitrag sehen). Außerdem sind in Thermoplasten Weichmacher enthalten, diese können, je nach Menge, die Eigenschaften verändern.

Duroplasten
Hier handelt es sich um stark vernetzte Fadenmoleküle. Duroplasten sind nicht plastisch verformbar! Sie sind bis zu einer Grenztemperatur fest und formstabil, wird diese allerdings überschritten zersetzen sie sich.
Duroplasten lassen sich außerdem nur verkleben und sind nicht kittbar.

Wie ich bereits bei den Thermoplasten kurz erwähnt habe, enthalten diese Weichmacher.
Was Weichmacher genau sind, erkläre ich euch hier:

Weichmacher haben sowohl positive als auch negative Eigenschaften.
Sie erleichtern die Beweglichkeit der Fadenmoleküle gegeneinander und verhindern dass der Kunststoff spröde wird. Allerdings mindern sie auch die Bindekräfte zwischen den Fadenmolekülen und verflüchtigen sich nach einiger Zeit aus dem Kunststoff. (Die Weichmacher könnt ihr an den weißen Ablagerungen an Kunststoff-Fassungen erkennen.) Leider können diese auch Allergien auslösen, das allerdings erst wenn sich die Weichmacher verflüchtigen.

Wie führe ich eine Kittung durch?

In diesem Beitrag geht es um das Thema Kittung. Ihr erfahrt hier wie man diese durchführt und wie die Haltbarkeit einer Kittung ist.

Den Ablauf einer Kittung könnt ihr euch so vorstellen:
(Wichtig! Der Ablauf kann variieren, auch hier hat jeder seine eigene Vorgehensweise.)

Schritt 1

Als erstes kommt die Vorbereitung.
Das Werkstück, welches ihr kitten wollt, solltet ihr als erstes vorbereiten.
Das bedeutet: die Bruchstelle sollte glatt gefeilt/geschmirgelt sein damit eine gute Kittung gelingt. Denn die Bruchstellen sollen ganz genau aufeinander passen.

Stellt euch als nächstes Aceton bereit, füllt dieses ggf. in eine kleine Schale oder ein anderes Gefäß ab, damit ihr starten könnt. Legt euch am besten auch einen Pinsel bereit, dieser kann später von nutzen sein. Wenn ihr lange Haare habt, bitte auch diese zusammenbinden, damit auch nichts stören kann. Ihr könnt euch auch Handschuhe anziehen, um Hautkontakt mit dem Aceton zu vermeiden.

Schritt 2

Da nun alles bereit für die Kittung ist, könnt ihr wie folgt vorgehen:
Die Bruchstellen müssen nun mit dem Aceton in Berührung kommen. Ihr könnt die Bruchstellen mit einem Pinsel einpinseln oder aber direkt in die Lösung eintauchen (wenn ihr diese in eine kleine Schale oder ein Gefäß gefüllt habt). Die Bruchstellen müssen nun etwas aufweichen. Wenn ihr seht dass das Kunststoff langsam weich wird, müsst ihr die Bruchstellen aneinander drücken und leicht gegeneinander bewegen, bis eine kleine Wulst entsteht.

Schritt 3

Euer Werkstück, welches nun gekittet ist, solltet ihr vorsichtig weglegen und ca. 24 Stunden ruhen lassen. Danach könnt ihr es dann nachbearbeiten durch feilen, schmirgeln und polieren.

Und wie ist die Haltbarkeit einer Kittung?

Die Nachverschlingung dieser Fadenmoleküle hat leider nicht die gleiche Festigkeit wie die des Originalkunststoffes. Das Aceton entzieht dem Kunststoff nämlich die Weichmacher, dadurch wird das Kunststoff an der gekitteten Stelle etwas spröde und kann leichter brechen. Darum gilt: Je älter die Fassung, desto geringer ist die Haltbarkeit der Kittung.

Gerstenkorn & Hagelkorn – Worin besteht der Unterschied?

In dem heutigen Beitrag geht es um zwei weitere Augenkrankheiten. Leider sind beide sehr unangenehm für den Betroffenen. Ich erkläre euch in diesem Beitrag die wesentlichen Unterschiede zwischen dem Gerstenkorn und dem Hagelkorn.

das Gerstenkorn

Hier liegt eine Entzündung am Augenlid vor. Beim Gerstenkorn sind eine oder mehrere Meibom’sche Drüsen entzündet. Diese Entzündung äußert sich oft durch eine schmerzhafte, geschwollene und gerötete Stelle am Augenlid. Ein Gerstenkorn entsteht durch Bakterien, meist Hautkeime. Ursache können hier Schmutz an den Händen sein, aber auch eine bereits vorliegende Entzündung am Auge.

Das Gerstenkorn entsteht mehr auf der Innenseite des Lides, wodurch es gerade beim blinzeln unangenehm sein kann.
Es klingt oftmals nach einigen Tagen von ganz allein ab. Hier lassen sich allerdings auch Augentropfen oder Salben vom Augenarzt verschreiben um eine schnellere Heilung zu gewähren. Auch Wärme kann hier sehr gut helfen. Diese sorgt dafür, das sich das Gerstenkorn schneller öffnet und abklingt.

das Hagelkorn

Ein Hagelkorn entsteht durch verstopfte Drüsengänge. Hier sind entweder die Zeiss’schen Drüsen oder die Meibom’schen Drüsen verstopft. Durch diese Verstopfung staut sich das Sekret bzw. der Talg und es bildet sich eine Art Beule. Auch diese kann sich entzünden, was zu Rötungen und Schmerzen führen kann.

Meist entsteht ein Hagelkorn äußerlich, sodass es weniger störend für den Betroffenen ist als ein Gerstenkorn. Ursachen für ein Hagelkorn können häufige Lidrandentzündungen sein, aber auch Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes.

Bis ein Hagelkorn verheilt ist, kann es mehrere Wochen dauern. Hier helfen Wärme aber auch Feuchtigkeit um das gestaute Sekret langsam zu lösen. Auch können Salben oder Augentropfen zur Hilfe genommen werden. Bei besonders großen Hagelkörnern, die leider nicht von alleine verschwinden, kann eine Operation helfen. Hier wird das Hagelkorn geöffnet und das entzündete Gewebe entfernt.

Blue Blocker, Blaulichtfilter & Co. – Wofür ist diese Entspiegelung genau da?

Wir alle kennen diese neue Form der Entspiegelung: Blue Blocker.
Seit einpaar Jahren gibt es diese nun auf den Markt, speziell entwickelt für die Digitale Welt. Ich weiß nicht ob ihr es auch kennt, aber im Verkaufsgespräch fällt es auch mir manchmal schwer die Vorteile und den genauen Nutzen dieser Entspiegelung für den Kunden zu erklären.

Darum kommen hier einpaar Infos zu dieser Entspiegelung, damit ihr wisst welche Vorteile sich durch diese ergeben. Doch kommen wir erst einmal zum Aussehen dieser Gläser:

Ihr erkennt diese Entspiegelung an dem Restreflex des Glases. Dieser schimmert in der Regel bläulich/lila. Auch hier gibt es von Hersteller zu Hersteller natürlich Unterschiede. Bei manchen Blaulichtfiltergläsern finden wir auch eine leichte Tönung (oftmals bräunlich), diese ist z.B. angenehmer für unser Auge wenn wir auf helle Bildschirme schauen.

Doch welche Vorteile haben wir durch diese Gläser?

Zum einen ist es wissenschaftlich bewiesen, dass sich der Blauanteil des Lichtes auf unseren Schlaf auswirkt.

Das ganze könnt ihr euch so vorstellen:
Es gibt ein Hormon dass uns müde werden lässt und so unseren Tag-Nacht-Rhythmus regelt. Dieses Hormon nennt sich Melatonin. Ist es dunkel so wird Melatonin produziert und wir schlafen ein. Gelangt allerdings kurzwelliges Licht in unser Auge (also der Blauanteil), so wird die Produktion von Melatonin gestört und wir schlafen schlechter ein.

Der Blauanteil des Lichtes liegt bei einer Wellenlänge von ca. 430 nm bis 490 nm. Dieser Anteil ist besonders energiereich. Leider begünstigt das Blaulicht auch Augenkrankheiten wie AMD oder Grauer Star.

Mein Fazit:

Oftmals ist der Mehrpreis für diese Entspiegelung sehr gering. Mittlerweile schauen wir alle immer mehr aufs Handy, Tablet oder nutzen generell vermehrt digitale Geräte. Auch für Leute die unter sogenannten “Neonröhren” arbeiten, ist es eine gute Variante. Denn auch hier wird ein Großteil vom Blauanteil des Lichtes rausgefiltert.
Alleine unseren Augen zu liebe sollten wir diese Entspiegelung nutzen und uns schützen.

unsere Netzhaut & deren Schichten

Unsere Netzhaut ist das wichtigste Instrument, welches wir für das Sehen benötigen. Das Licht, welches in unser Auge eintrifft, wird von der Netzhaut in Nervenimpulse umgewandelt. Diese Informationen werden durch die verschiedenen Zellschichten und schließlich durch den Sehnerv zum Gehirn weitergeleitet.

Die Netzhaut besteht aus 3 miteinander verbundenen Neuronen:
1. Neuron: Photorezeptoren
2. Neuron: Horizontalzellen, Bipolarzellen, Amakrinzellen
3. Neuron: Ganglienzellen

Ihr könnt euch die Aufgaben der Neuronen so vorstellen:
Die Photorezeptoren wandeln das Licht in Nervenimpulse um. Die Horizontalzellen verstärken und bündeln die Informationen der Photorezeptoren. Die Bipolarzellen verstärken und bündeln die Informationen der Horizontalzellen & Photorezeptoren. Die Amakrinzellen verarbeiten dann die Informationen der Horizontalzellen & Bipolarzellen. Unsere Ganglienzellen leiten dann die Nervenimpulse an unser Gehirn weiter.

Allerdings wird unsere Netzhaut sogar in 10 Schichten unterteilt. Hier findet ihr mal eine vereinfachte Darstellung dieser Schichten:

Das Pigmentepithel gehört zur inneren Augenhaut. Diese ist eine einlagige Zellschicht zwischen Aderhaut und Photorezeptoren. Sie ist verantwortlich für den Stoffwechsel der Photorezeptoren.

In der Stäbchen- und Zapfenschicht befinden sich die äußeren Abschnitte der Photorezeptoren. Die äußere Grenzmembran ist eine Grenzschicht die zwischen dem äußerem und innerem Abschnitt der Photorezeptoren liegt.

In der äußeren Körnerschicht befinden sich die Zellkörper mit dem Zellkern der Photorezeptoren. Die äußere Faserschicht stellt eine Verbindung zwischen Neuriten der Photorezeptoren und Dendriten der Bipolarzellen her.

Die innere Körnerschicht enthält die Zellkörper der Horizontalzellen, Bipolarzellen & Amakrinzellen. In der inneren Faserschicht finden wir die Neuriten der Bipolarzellen und Dendriten der Ganglienzellen, sowie Neuriten & Dendriten der Amakrinzellen.

In der Ganglienzellschicht finden wir die Zellkörper der Ganglienzellen. Die Sehnervenfaserschicht enthält wiederum Neuriten der Ganglienzellen, die sich zur Papille (dem Sehnervenkopf) ziehen.
Die innere Grenzmembran ist die letzte Schicht der Netzhaut. Sie ist die innere Begrenzung der Netzhaut gegen den Glaskörper.

AMD – Altersbedingte Makuladegeneration

Die altersbedingte Makuladegeneration ist eine der häufigsten Augenkrankheiten, die mit zunehmenden Alter auftreten kann.

Doch erst einmal stellt sich die Frage, was die Makula überhaupt ist.
Die Makula ist die Stelle des schärfsten Sehens auf unserer Netzhaut.
Bei der AMD handelt es sich also um eine Veränderung dieser Stelle.

Die Veränderung entsteht, wenn die Abfallstoffe des photochemischen Prozesses nicht mehr abtransportiert werden können. Es bilden sich Ablagerungen (auch Drusen genannt) unter der Netzhaut. Daraus folgt, dass Rezeptoren absterben und es zu Gesichtsfeldausfällen kommt.

Es kommt hier zu zentralen Gesichtsfeldausfällen, doch der periphere Bereich bleibt erhalten. Ihr könnt euch das so vorstellen:
Ihr betrachtet ein Bild, doch das Zentrum dieses Bildes ist ein schwarzer Fleck. Ihr könnt lediglich den Randbereich nutzen um das Bild zu erkennen. Zum Fleck hin wird das Bild jedoch immer unschärfer und verzerrter.

Wir unterscheiden bei der AMD zwei Arten:
die trockene und feuchte Makuladegeneration.

die trockene AMD

Diese ist die häufigste Form, ca. 80-90% aller Betroffenen haben die trockene AMD. Bei dieser Form haben wir einen langsamen Krankheitsverlauf, dadurch haben wir nur eine schrittweise bzw. langsame Sehbeeinträchtigung. Diese wird oftmals nicht so stark bemerkt und kann erst in einem späteren Stadium zu Sehproblemen führen.

die feuchte AMD

Diese Variante entsteht sehr oft als Folge aus der trockenen Makuladegeneration, ca. 10-15% aller Betroffenen haben eine feuchte AMD. Sie schreitet deutlich schneller voran im Krankheitsverlauf. Sehstörungen werden hier früher und auch stärker wahrgenommen.

Bei der feuchten Makuladegeneration wachsen krankhaft veränderte Blutgefäße unter die Netzhaut, wo sich normalerweise keine Blutgefäße befinden. Diese Blutgefäße sind porös und undicht, wodurch Flüssigkeit in die Netzhaut tritt. Das sorgt für Schwellungen und in einem späterem Stadium sogar für Netzhautnarben.

Eine Heilung der Makuladegeneration ist leider nicht möglich. Durch Medikamente kann sie lediglich verlangsamt werden, darum ist eine frühzeitige Erkennung enorm wichtig!