Grüner Star – nicht nur ein erhöhter Augeninnendruck

Oft wird der Grüne Star gleichgesetzt mit erhöhtem Augeninnendruck, dies ist allerdings nicht ganz korrekt.
Doch nicht immer ist ein erhöhter Augeninnendruck die Ursache eines Glaukoms.
Es ist zwar die häufigste Variante aber nicht die Einzige!

Leider ist der Grüne Star eine der häufigsten Erblindungsursachen, ca. 15-20% der Erblindeten haben ihr Augenlicht durch einen Glaukom verloren.*

Unter dem Begriff Glaukom werden verschiedene Augenkrankheiten zusammengefasst und alle schädigen den Sehnerv. Der lateinische Begriff für diese Krankheit nennt sich ,,Glaukom”.
Das Gesichtsfeld wird immer mehr beschädigt, sodass nach und nach einige Lücken auftreten. Meist wird dies jedoch sehr spät wahrgenommen, da es sich auch hier um einen schleichenden Prozess handelt.

der Offenwinkelglaukom

Die häufigste Form (mit ca. 90%) ist der Offenwinkelglaukom.
Hier handelt es sich um einen erhöhten Augeninnendruck. Schuld ist ein Ungleichgewicht zwischen der Menge an Kammerwasser, die produziert wird, und der Menge an Kammerwasser, die abfließen kann.

Ebenso gehört der Winkelblockglaukom dazu, dieser tritt allerdings seltener auf als der Offenwinkelglaukom. Hierbei handelt es sich um einen kompletten Verschluss des Kammerwinkels wodurch das Kammerwasser nicht abfließen kann. Durch die massive Druckerhöhung kommt es zu einer starken Schädigung der Nervenfasern und das innerhalb von wenigen Stunden.

Ein zu hoher Augeninnendruck ist für Betroffene nicht unbedingt spürbar. Darum sollte hier eine Kontrolle durch den Augenarzt ab dem 40. Lebensjahr durchgeführt werden.

Einzige Ausnahme ist hier jedoch der Winkelblockglaukom.
Bei dieser Variante kann der Betroffene Augenschmerzen, verschwommenes Sehen, rote Augen aber auch Symptome wie Übelkeit verspüren.

Auch gibt es verschiedene Risikofaktoren wie:

  • zunehmendes Alter
  • Myopie (Kurzsichtigkeit)
  • Veranlagung in der Familie
  • Durchblutungsstörung
  • sehr niedriger Blutdruck
  • eine dünne Hornhaut
  • Diabetis
  • die Ethnie (Menschen mit afrikanischer Abstammung sind öfters betroffen)

Doch was ist die genaue Ursache?

Der Augeninnendruck entsteht in der vorderen und hinteren Augenkammer und wird durch das Kammerwasser reguliert.
Das Kammerwasser fließt hier kontinuierlich von der hinteren in die vordere Augenkammer. Von dort aus fließt es durch den Schlemmschen Kanal wieder heraus.
Durch diesen Kreislauf kommt es zu einem konstanten Druck im Auge. Zudem hat das Kammerwasser die wichtige Aufgabe sowohl die Hornhaut, die Iris als auch die Augenlinse mit Nährstoffen zu versorgen.

Doch was ist wenn dieser Kanal bzw. Abfluss verstopft ist?
Genau hier liegt das Problem, bei Betroffenen ist der Abfluss verstopft bzw. das Kammerwasser kann nicht richtig abfließen und es staut sich. Es entsteht nun ein erhöhter Druck im Auge. Dies belastet den Sehnerv und die Gefahr, das Nervenzellen absterben, steigt.

Übrigens:
Ein normaler Augeninnendruck sollte zwischen 10 und 21 mmHg liegen.

Aber nicht immer ist ein erhöhter Augeninnendruck schuld an einem Glaukom.

Ein Glaukom kann genauso durch Entzündungen, Verletzungen aber auch durch Gefäßerkrankungen entstehen. Leider kann es auch in manchen Fällen durch Medikamenteneinnahme oder verschiedene Heilmaßnahmen als Nebenwirkung auftreten.* Bei dieser Variante spricht man von einem sekundären Glaukom. Dieser ist allerdings recht selten.

*aus dem Buch ,,Augenheilkunde” von Gerhard K. Lang

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